HINTERM REGENBOGEN, BERLIN-KREUZBERG
Mitten im heute begehrten Berliner Stadtbezirk Kreuzberg besetzt in den 1980er Jahren eine Gruppe junger Menschen mehrere vom Abriss bedrohte Gebäude: die heutige Regenbogenfabrik und das heutige Wohnprojekt Hinterm Regenbogen.
"Ich freue mich über den gemeinsamen Projekterfolg. Möglich wurde dieser durch überzeugende Konzepte des Vereines Regenbogen, der Stiftung trias sowie der Selbstbau eG und den allseitig von Anfang an praktizierten Umgang mit einander: offen, aufrichtig, an den Bedürfnissen, Interessen und Möglichkeiten auch des anderen orientiert. Ich bin sicher, der Erfolg bleibt ein nachhaltiger."
Dr. Christoph Leon, Stifter
WOHNHAUS LESSINGSTRASSE, KÖLN-EHRENFELD
Alles beginnt mit einem Anruf im Jahr 2018: „Ich möchte der Stiftung mein Haus gegen ein Nießbrauchsrecht übertragen!“ erklärt Wolfgang Heiermann, Eigentümer eines Mehrfamilienhauses im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Diese Klarheit wird sich bis zur Umsetzung durchziehen.
„Wenn man älter ist, denkt man natürlich auch daran, dass man die Verwaltung selbst nicht mehr machen kann. Und ein Verkauf des Hauses würde dazu führen, dass der Käufer die Mieter nach kurzer Zeit kündigen würde oder Eigentumswohnungen daraus macht. Von daher habe ich mir dann überlegt, wie ich das anders organisieren kann, dass das Haus also nicht verkauft wird oder vererbt wird, sondern dass es anders verwaltet wird. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist aber auch immer, dass ich mich dagegen wehre, dass Immobilien zu horrenden Preisen weiterverkauft werden und dadurch die Mieten ins Ungeheure steigen.“
Wolfgang Heiermann, Stifter
„Ich bin hier geboren, ich bin seit 22 Jahren hier in dem Haus und mein Vater sogar schon seit 41 Jahren. Für mich ist das Haus besonders, weil wir schon immer eine sehr schöne Nachbarschaft hatten, eine sehr soziale Nachbarschaft, die zusammenhält. Und mir ist es halt wichtig, dass das bestehen bleibt, weil das Soziale und das Gemeinschaftliche einfach im Vordergrund steht.“
Loredana Calea, Mieterin
„Ich wohne hier seit 2005 und Mieterhöhungen hat es nur in einem unheimlich kleinen Umfang für mich gegeben. Ich bin jetzt seit zwei Jahren Rentnerin und meine Rente ist nicht besonders üppig. Ich habe hier in dem Haus keine Angst, als Rentnerin vertrieben zu werden, auch mit einer geringen Miete.“
Maria Baumeister, Mieterin
Der 1859 erbaute Resthof zwischen Bremen und Hannover ist seit 1989 das Zuhause von Dagmar Schnelle und Jürgen Hahn. Mit dem Auszug der Kinder reift 2018 die Idee, den Hof in ein Wohnprojekt zu transformieren mit den Schwerpunkten Tier- und Naturschutz.
„Uns war wichtig, dass unser Hof dem Immobilienmarkt entzogen und vor möglichen späteren Spekulationen geschützt ist. Ebenso war es uns ein Anliegen, die Tiere, die Ökologie und das Naturgut des Hofes zu schützen.“
Dagmar Schnelle und Jürgen Hahn, Stifter*innen