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Was macht denn eigentlich...?

Wohnprojekt Viertel 8 in Mannheim

Viertel 8 ist ein gemeinschaftliches Wohnprojekt in der Mannheimer Neckarstadt, dem es gelang ein denkmalgeschütztes Haus als Mieterschaft zu übernehmen. Dadurch konnte hier bezahlbares Wohnen gesichert werden. Nicht nur durch den Kampf gegen die Bodenspekulation bringt sich das Wohnprojekt aktiv in das Quartier ein.

Was sind aktuelle Aktivitäten und Ziele, die ihr im Projekt und vielleicht auch darüber hinaus im Moment plant und verfolgt?

Zurzeit leben wir hier mit mehreren Generationen unter einem Dach, von Babys und Kleinkindern bis hin zu Senioren, die zum Teil seit mehr als 50 Jahren in diesem Haus wohnen. Gemeinsam verfolgen wir verschiedene Ziele. Z.B. wollen wir uns kollektiv im Alltag unterstützen, das heißt, dass wir uns Werkzeuge oder PKWs teilen oder uns in verschiedenen Lebensbelangen und im alltäglichen Leben helfen. Das Thema "Wohnen als Menschenrecht" spielt ebenfalls eine große Rolle für uns. Unser Projekt wird häufig als Leuchtturmprojekt für die Region angesehen. Wir nehmen am jährlich stattfindenden Housing Action Day teil und sind im Netzwerk "Runder Tisch solidarisches Wohnen" aktiv.

Ökologisches Bauen, Tauschen & Teilen, Suffizienz: Wie ökologisch lebt ihr bereits? In welchen Bereichen oder mit welchen Aktivitäten seid ihr sonst noch aktiv oder könnt euch vorstellen, in Zukunft noch ökologischer zu leben?

Der Umweltschutz und Nachhaltigkeitsgedanke ist uns wichtig und wir versuchen ihn auf lokaler Ebene zu stärken: Wir gestalten unseren Innenhof grün und nachhaltig zur Erhaltung der Artenvielfalt & Verbesserung des Klimas in der Stadt und möchten aktuell eine Dachbegrünung auf den Hofgebäuden und dem geplanten Fahrradständer anlegen. Darüber hinaus haben wir im letzten Jahr die Sanierung einer 3-Zimmer-Wohnung unter Verwendung ökologischer Materialien erfolgreich abgeschlossen. Alle Hausbewohner*innen sind Radfahrer*innen und benutzen überwiegend bzw. ausschließlich Fahrräder zur Fortbewegung. Aus diesem Grund ist ein gut durchdachter Fahrradständer, auf dem man ausreichend Räder unterstellen kann, in Planung. Außerdem engagiert sich ein Großteil der Bewohner*innen für ökologisches und solidarisches Wirtschaften (z.B. Teilnahme am Foodsharing, SoLaWi, ein Teil der Bewohner*innen hat den Bio-Mitglieder-Laden „Speisekammer“ ins Leben gerufen und ist dort ehrenamtlich engagiert). Als Wohnprojekt nehmen wir an verschiedenen Veranstaltungen, wie dem EarthHour Tag oder dem Cleanup Day, teil.

Viertel 8 in Zeiten von Corona: Welche Auswirkungen hat die Covid-19-Pandemie auf das Projekt?

Mit der Übernahme des Hauses kam die Pandemie. Ein aktives persönliches Kennenlernen der vielen neuen Mitbewohner*innen war leider nicht in dem Maße möglich, wie es einer Gemeinschaft gut zu Gesicht stehen würde. Dafür hätte der Zeitpunkt hätte nicht schlechter sein können. Dennoch haben wir es geschafft, in den ersten Monaten der Pandemie mit einiger Eigenleistung eine komplette Wohnung zu sanieren, zwei weitere Wohnungen zu vergeben, erste Strukturen zu entwickeln und unsere Senioren an Online-Sitzungen heranzuführen. Bei der ersten Möglichkeit haben wir die Chance auf gemeinsame Grillabende im Hof genutzt.

Vielleicht bedingt durch die Pandemie, sicher aber auch durch den Sanierungsrückstau des betagten Hauses und dem enormen Zuwachs an Kindern (aktuell drei Säuglinge!) - treffen wir uns (digital oder real) vorrangig um diverse Planungen, Arbeitsschritte, Veranstaltungen usw. zu besprechen. Doch auch gemeinsames Arbeiten verbindet, so dass wir uns dennoch kennenlernen konnten und von anonymen Wohnen wie im Nachbarhaus (seit dessen Verkauf) keine Rede sein kann.

Das Neckarstädter Hausprojekt in der SWR-Landesschau

In vier Filmen hat der SWR beispielhaft anhand von verschiedenen Mieter*innen festgehalten, wie das Leben im Wohnprojekt ist.

Zu den Filmen >>