Bodensicherung bei Garzweiler
Die Stiftung trias setzt sich für den Schutz und die Schonung der Natur und einen gemeinwohlorientierten Umgang mit Grund und Boden ein. Wir sehen Boden als ein Gut der Allmende, als Lebensgrundlage und Erbe der Menschheit auch für nachfolgende Generationen. Mit der Vergabe von Erbbaurechten an gemeinschaftliche Wohnprojekte konnten wir gemeinschaftlich so bis heute fast eine Millionen Quadratmeter Boden vor Spekulation sichern.
Ein neues Erbbaurechtsprojekt der Stiftung trias entsteht aktuell in Berverath, einem ländlichen Ortsteil im östlichen Stadtgebiet von Erkelenz im Kreis Heinsberg oder kurz gesagt: bei Garzweiler. Für die Menschen im Umfeld des Braunkohle-Tagebaus geht es beim Thema Boden seit Jahrzehnten um ihre reine Existenz. Der Ortsteil Berverath - nur wenige hundert Meter von der Abbruchkante entfernt - zählt zu den Dörfern mit "Bleiberecht".
Im Mittelpunkt des Vorhabens der Projektgruppe steht der Umbau des sog. "Schwalbenhofs": ein 1800 qm großer ehemaliger Bauernhof, der in ein gemeinschaftliches Wohn- und Kulturprojekt umgenutzt werden soll. Der Klimaprotestbewegung diente der Hof schon seit einigen Jahren als ein wichtiger Treffpunkt. Im Jahr 2022 drohte der Schwalbenhof im Rahmen der Tagebauaktivitäten an RWE verkauft zu werden. Die engagierten Leute suchten nach einem Weg, dies zu verhindern und den Hof als Begegnungs- und Lebensort für Mensch und Natur zu erhalten.
Im Juni 2022 konnte die Stiftung trias das Grundstück mit finanzieller Unterstützung von Zustiftungen engagierter Bürger*innen und einem Darlehen der befreundeten Stiftung medico international kaufen. Ein erster Versuch, einen Erbbaurechtsvertrag mit einer entstehenden Genossenschaft zu schließen, führte zunächst ins Leere. Jetzt stehen die Chancen sehr gut, das Erbbaurecht bis zum Ende diesen Jahres an den gegründeten Verein "Hofgemeinschaft Berverath 2 e.V." zu vergeben. Entstehen werden neue Wohn- und Gemeinschaftsräume, ein Hofcafé als Ort der Begegnung und Bildung (die Eröffnung ist am 04. November 2024 um 18.00 Uhr) sowie eine Kulturscheune als zusätzlicher Mittelpunkt für die verbleibenden Dorfgemeischaften und das Umland.
Wir freuen uns, mittels Bodensicherung und Erbbaurechtsvergabe gemeinsam nicht nur den Schwalbenhof dauerhaft zu erhalten, sondern damit auch einen Grundstein für ein Stück Zukunft in dieser Region legen zu können!
Eine eindrucksvolle Reportage über die Geschichte und Entwicklung des Hofes hat Ramona Lenz für die Stiftung medico international veröffentlicht.
>> zur Reportage auf der Webseite von medico international
alle Bildrechte: Sebastian Henkel, Stiftung trias