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Was macht denn eigentlich...?

Das Projekt BARAC in Mannheim

Seit 2011 entsteht in Mannheim auf einer ehemaligen US-Militärfläche der neue Stadtteil Franklin. Mit dabei ist das seit 2016 bestehende Projekt BARAC, das sein Zuhause in einem großen, U-förmigen Bau von 1936 gefunden hat. Hier verbinden sich die Themen Wohnen, Kunst und Inklusion zu einem ganzheitlichen Konzept – für die Zukunft gesichert durch einen 99-jährigen Erbbaurechtsvertrag der Stiftung trias.

Um den ursprünglichen Charakter des alten Gebäudes zu bewahren und klima- und ressourcenschonend zu sanieren, wurde bei der Planung möglichst viel der vorhandenen Bausubstanz einbezogen. Derzeit leben Menschen im Alter von 2 bis 60 Jahren im Projekt BARAC, 70 Prozent der knapp 40 Wohnungen/ Zimmer sind bereits vermietet. Der Bezug weiterer Wohnflächen wird nach Abschluss noch ausstehender Umbaumaßnahmen möglich sein.

Die Themen: gemeinschaftliches Wohnen, Kunst und Inklusion

Ein wichtiger Bestandteil von BARAC sind die verschiedenen Labore - Erdlabor, Farblabor, Fotolabor, Küchenlabor - die Raum zum Kreativsein und Experimentieren bieten. Im Erdlabor wird mit lehmhaltiger Erde getöpfert, die aus den vielen Baustellen auf Franklin gewonnen wurde. Im Farblabor steht die Herstellung von Farben aus natürlichen Pigmenten, die z.B. dem benachbarten Wald entstammen, im Vordergrund. Die Labore leben vom Miteinander, es wird BARAC-Geschirr hergestellt, Tapete gefärbt und für die nächste Veranstaltung gekocht. Auch die Grundschüler*innen einer Ganztagsschule, die wöchentlich in den Laboren tüfteln, tragen zu einem kreativen Austausch bei. Zudem gibt es einen Garten mit kleinen Beeten und Blick auf den Wald, Galerieräume und Treppenhäuser, die künstlerische Arbeiten zeigen, sowie einen großen Gemeinschaftsraum mit langer Tafel im Mittelbau, der einen Ort zum Zusammenkommen für Weihnachts- und Geburtstagsfeiern, wie auch für Theater- oder Performancevorstellungen darstellt.

Die Vokabel „Inklusion“ wird bei BARAC mit Leben gefüllt, indem die Partizipation an den Angeboten des Projekts für alle zum selbstverständlichen Alltag wird. In verschiedenen Aufgabenfeldern wie Verwaltung, Facility Management etc. sollen Inklusionsarbeitsplätze entstehen. Bisher existiert eine Stelle im freiwilligen sozialen Jahr. Weitere Arbeitsmöglichkeiten sind in Vorbereitung. Das Haus bietet Wohnraum sowohl für Menschen mit Einschränkungen, für die Treppen kein Hindernis darstellen, als auch für Menschen mit intensivem Assistenzbedarf und ihre Betreuer*innen. Einige der Wohnungen bieten ein rollstuhlgerechtes Bad sowie gemeinsam genutzte Wohnküchen.

Mit einem Postgraduierten-Programm richtet sich BARAC an Absolvent*innen staatlicher Kunstakademien und bietet damit eine gezielte Nachwuchsförderung im Bereich der Bildenden Künste in der Region. Während sich die Künstler*innen unter konventionellen Arbeitsbedingungen in starker Abhängigkeit zum Kunstmarkt befinden, bietet ihnen BARAC Unterstützung sowie Ateliers und damit ein erhebliches Maß an Unabhängigkeit. Die regionale Kunstszene wird mit der überregionalen zeitgenössischen Kunstszene vernetzt und durch Publikationen, Vernissagen und dem Ausstellungsraum einem breiten Publikum zugänglich.